MEINE LIEDER
„GEPUNKTET UND GESTREIFT“
(MOLL –BLUES)
Won mi wer frogt, wos i mog, wos i wü.
Wos i sche find, dann werd i kuarz stü und i sog: „ I mogs gepunktet und gestreift.“
Bezogen aufs Lebn is des leicht erklärt, weil mit der Präferenz fühl i mi weniger beschwert.
Es is woa, i mogs gepunktet und gestreift.
Zick Varianten gibt’s von Weiß, Schattierungen von Grau gibt’s gnua.
A Punkt, a Strich, der ist definiert. Des gibt mir innere Rua.
I brauch im Außn a klores System, dann is in mein Innern net so unbequem.
Es is woa : I mogs gepunktet und gestreift.
„ CHANSON VOM WINNETOU “
INTRO: Hufengeklappere….
Sie fühlt sich heut so durchschnittlich, so gar nicht interessant, sie sehnt sich nach der Winnetou – Melodie.
Betrachtet ihre Orangenhaut, die bringt sie noch um den Verstand. Nein, solche Bindegewebsprobleme hat ein Winnetou nie.
Er ist so edel, hilfreich, gut und macht den andern immer Mut.
Er trifft Entscheidungen mit Hirn und Herz. Und wenn sie länger drüber nachdenkt, was der Mann so alles kann, ruft sie ihm zu: „Nimm mir den Schmerz!“
Sie fühl sich heut nicht liebeswert, und wer ist Schuld daran? Der Winnetou sagt: „Schuld daran ist dein Mann! Der Gute hört dir nicht mehr zu und abends schläft er ein im Nu. Kann deine Fährten nicht so lesen, wie ich. Und wenn ich länger drüber nachdenk, was ich alles besser kann, ruf ich dir zu: „ So nimm doch mich!“
So sprach der schöne Winnetou und sie sprach: „ So solls sein!“ Und sie tauschte für ein Jahr den Ehemann gegen den Häuptling ein.
Aus diesem Tausch hat sich ergeben ein völlig neues, andres Leben. Ihr wollt jetzt sicher alle hörn, wie das so war. Nun, hier gäbs Einiges zu sagen, am besten selbst die Dame fragen. Nur soviel –
es war ein ganz spezielles Jahr!
Der Ehemann kam nicht zurück, die Orangenhaut blieb da.
Genauso wie die Sehnsucht, genauso wie die Sehnsucht nach der Winnetou - Melodie….
OUTRO: Hufengeklappere
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FEDERLEICHT
Im Nebel stehn und gar nichts sehn.
Egal, wer spricht, kein Wort verstehn.
Wenn heute noch dich was berührt, du morgen sagst:“ Hab nichts gespürt.“
Und langsam wird dein Kopf ganz schwer, du lässt ihn falln, es hält ihn wer.
Du weißt, die Narben sind noch da, vielleicht schon kleiner, als letztes Jahr.
Und federleicht fühl es sich an, ja, federleicht in die Tiefe.
Du brauchst nichts tun, nur auszuruhn.
Brauchst nichts verstehn, nur weitergehn.
Brauchst jetzt kein Maß, du brauchst kein Ziel.
Du brauchst nur sagen:“ Es ist so viel.“
Und federleicht fühlt es sich an, Ja, federleicht in die Tiefe.
Du weißt, die Narben sind noch da, vielleicht schon kleiner, als letztes Jahr.
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ICH KANN NICHT
Ich kann nicht kochen, ich kann nicht braten.
Hab zwei Rezepte, die handeln von Salaten.
Wenn jemand sagt, der Teig ist aus Biscuit, da komm ich nicht mit.
Kann nichts einfrieren, nicht decantieren.
Wenn alles gut geht, eine Birne halbieren.
Wenn jemand fragt hast du Tuppergeschirr?, macht mich das ganz wirr.
Ich kann nicht raspeln, ich kann nicht rühren.
Kann keinen Mann mit einem Essen verführen.
Wenn jemand fragt Hast du frische Kräuter da?, dann sag ich nicht Ja.
Ich kann kein Gulasch, geschweige denn Ente.
Spaghetti werden bei mir nicht al dente.
Und fragt mich wer Wie machst du ein Ragout?, verschwind ich im Nu.
Ich kann nicht dünsten, ich kann nicht garen.
Kann höchstens um die Ecke zum Chinesen fahren.
In meinem Kühlschrank findest du ein Ei, vielleicht auch mal zwei.
Darunter im Gemüsefach, da schrumpelt ein Radieschen vor sich hin.
Es fragt den schimmeligen Knoblauch Wonach steht dir der Sinn?
Denn er lebt, denn er lebt, denn er lebt, denn er lebt.
Sie kann nicht kochen, sie kann nicht braten.
Hat zwei Rezepte, die handeln von Salaten.
Wenn jemand sagt, der Teig ist aus Biscuit, da kommt sie nicht mit.
Bei mir da gibt’s kein Rindsfilet und keinen Apfelauflauf.
Bei mir da gibt’s vielleicht ein Brötchen,
wenn du Glück hast, streich ich Butter drauf.
Butter drauf, Butter drauf, Butter drauf, Butter drauf.
Ich kann nicht kochen, ich kann nicht braten.
Hab zwei Rezepte, die handeln von Salaten.
Und hast du Hunger und du kommst zu mir,
dann gibt es nicht einmal ein Gläschen Bier. Oh Nein!
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LOS
Ich bin sprachlos, kann keine Worte finden, die nur annähernd beschreiben, was ich spür.
Ich bin sprachlos und möchte mich nur winden, vor dem Griff zu Stift und Papier.
Ich bin sprachlos und werd es länger bleiben, kann nichts fragen, kann nichts sagen, kein Wort.
Ja, jetzt ist die Zeit zu schweigen und ich mach sie mir zu eigen.
Ich bin sprachlos, hab kein Wort.
Ich bin ratlos, ich weiß nicht was ich tun soll, doch ich glaube, dass es darum gar nicht geht.
Ich bin ratlos, mein Kopf ist sowieso voll, egal, was vor der Türe steht.
Ich bin ratlos und werd es länger bleiben, kann nichts fragen, kann nichts sagen, fang nichts an.
Ja, jetzt gibt es nichts zu denken und es soll wer andrer lenken.
Ich bin ratlos, ohne Plan.
Es ist fraglos eine ganz besondre Zeit, die zu mir sagt: „ Komm, trete ein!“
Ich bin fraglos dazu noch nicht bereit, will lieber noch ein bisschen planlos sein.
Ich bin fraglos noch nicht entscheidungsfreudig, möchte warten, auch wenn ich nicht weiß, worauf.
Dich die Zeit klopft an mein Tor, spricht pathetisch und sonor:“ Ja, so ist der Weltenlauf“.
Es ist zwecklos, mich gegen was zu wehren, wo doch sicher ist und feststeht, es wird sein.
Es ist zwecklos, erneut aufzubegehren, wie tröstlich, ich bin damit nicht allein.
Es ist zwecklos, jetzt Widerstand zu leisten, ja ich zeig die weiße Fahne, ich geb auf.
Sprachlos, ratlos, fraglos, zwecklos, doch dafür bin ich den Dreck los…..
Ja so ist der Weltenlauf…….
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copyright martina petz